Die DSLPA beim Landeswettbewerb „Jugend debattiert Iberien“
SOLLTE, HÄTTE, KÖNNTE, WÜRDE – MACHEN! Das Motto der DS Sevilla ist Programm
Dass die Modalität von Aussagen immer eine wichtige Rolle spielt, sollte jedem klar sein. Im Deutschen hat man die Möglichkeit, Aussagen vage zu halten; man versprachlicht mithilfe des Irrealis beispielsweise Dinge, die so nicht real sind, also nicht existieren. Es sind Vorstellungen und Wünsche, die aber nicht in die Tat umgesetzt werden. Man sagt dann oft: „Ach, hätte ich doch nur […]“, oder: „Ich würde gerne […]“, oder: „Wenn ich doch nur […] könnte.“ Wunschvorstellungen führen noch nicht zu Veränderungen und deshalb auch nicht zu Entwicklungen, die unsere Welt stets nötig hat. Deshalb ist es wichtig, zu machen. Es ist wichtig, etwas konkret zu formulieren. Mit konkreter Formulierung lässt sich aber auch recht gut anecken, denn nicht jede oder jeder von uns ist dann mit der Konkretisierung einverstanden. Es treffen dann mitunter gegenteilige Ansichten aufeinander und schon bald ist die Meinungsverschiedenheit da. Wir haben unterschiedliche Meinungen, das lässt sich nicht vermeiden, ist aber auch gut so. Was sich allerdings vermeiden lässt, ist die Eskalation eines Konflikts.
Jugend debattiert bietet hier die Möglichkeit, in eine offene Auseinandersetzung zu gehen, um den Umgang mit einem Konflikt zu lernen. Schüler*innen setzen sich mit strittigen Entscheidungsfragen in vielschichtiger Weise auseinander. Diese sind immer von gesellschaftlicher und politischer Bedeutung, also nicht losgelöst von unserem Alltag. Sollte, hätte, könnte oder würde? Nein, lieber: machen! Bei einer Debatte bedeutet dies: Mitreden.
Vom 05. bis zum 08. März hat in diesem Jahr hat der Landeswettbewerb „Jugend debattiert Iberien“ an der Deutschen Schule Sevilla stattgefunden. Am Wettbewerb nahmen insgesamt 10 Deutschen Schulen teil, darunter Barcelona, Bilbao, Lissabon, Madrid, Málaga, Porto, Las Palmas, San Sebastián, Sevilla, Teneriffa und Valencia.
Nach einer Begrüßungsfeier am Abend des 5. März, bei der alle die Gelegenheit hatten, sich kennenzulernen, um entspannt in den Wettbewerb starten zu können, ging der eigentliche Wettbewerb 6. März 2024 mit den Qualifikationsdebatten zu den Entscheidungsfragen: „Soll die Lebensmittel-Ampel verpflichtend in Europa eingeführt werden?“, und: „Sollen Haftstrafen für jugendliche Straftäter in Deutschland abgeschafft werden?“, los.
Die Gewinner dieser Debatten hatten am 7. März die Möglichkeit, ihre Debattierfähigkeiten bei der großen Finaldebatte unter Beweis zu stellen. Das Thema dieser Debatte war „Sollen rechtsextreme Parteien in Deutschland verboten werden?”.
Wir möchten den Gewinnern des Landeswettbewerbs „Jugend debattiert Iberien” 2024 herzlich gratulieren:
- Platz: Henrique Lume von der DS zu Porto
- Platz: Clara Frank von der DS Valencia
- Platz: Leonie Düllmann von der DS Santa Cruz de Tenerife
- Platz: Marisol Böttcher Obregón von der DS Madrid
Ein besonderer Ehrengast bei der Veranstaltung war Herr Franko Stritt, Konsul der BRD in Malaga. Die Schüler der DS Sevilla sorgten mit musikalischen und tänzerischen Einlagen für Unterhaltung, und der Schulvorstand und die Schulleitung richteten ihre Grußworte aus.
Die Veranstaltung war eine gelungene Mischung aus Begegnung, Kultur und natürlich der Kunst des Debattierens. Sowohl die Koordinatorin des Wettbewerbs, Anke Windel, als auch die Leiterin der DS Sevilla, Annika Herrmann, waren begeistert. Es war definitiv eine unvergessliche Zeit in Sevilla für alle Beteiligten!
Herzlichen Glückwunsch zu diesen tollen Ergebnissen! Wir bedanken uns bei der Deutschen Schule Sevilla für die Gastfreundschaft sowie die herausragende Organisation und freuen uns schon jetzt auf den Wettbewerb im nächsten Jahr.
Sebastian Folwaczny (Koordinator „Jugend debattiert“)